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Im Gespräch:

Künstlerin Amely Spötzl mit Edward Robinson Associate Curator, Wallis Annenberg Photography dept. Los Angeles County Museum of Art

E.R. Mehrdeutigkeit und das Element der Überraschung spielen eine wichtige Rolle in deiner Kunst. der Titel deiner Werkreihe "Just a Moment, Please" (2009) beispielsweise- beinhaltete durchsichtige Acrylglasspender mit Schnittblumen, welche du in der Stadt aufgestellt hast- dieser Titel kann mit einer Vielzahl von Implikationen zusammengebracht werden, er reicht von einer Ermahnung und einem Vorwurf bis hin zur Freude, ein überraschendes Geschenk zu erhalten. Wie nimmst du deine Arbeit wahr, wenn sie die Mehrdeutigkeit beim Betrachter steigert, in dem Moment, wenn er sich dem Ort der Installation nähert.

A.S. Ich kann nicht vorhersehen welche Reaktionen stattfinden. Jeder Betrachter bringt seine Geschichte mit, innerhalb dieser wird das Objekt bewertet, eingeordnet oder befragt. Es birgt viel Raum für Projektion. Das interessiert mich.Das spontane interessiert mich, mein aktiver Part ist die Beobachtung.

E.R. Kunst im öffentlichen Raum beinhaltet das Spannungsfeld zwischen Hervorhebung einer besonderen Lokalität und dem Engagement, beim Publikum neue Erfahrungen zu fördern. Was war für dich von größerer Bedeutung, in die Natur eines bestimmten Ortes einzugreifen oder die Publikumserwartung in Bezug auf öffentliche Erfahrungen zu verändern?

A.S. Mein Anliegen war anfangsganz unspezifisch darauf ausgerichtet mit den angegebenen Parametern die Sprache des Augenblicks zu erforschen. Ein Ort, eine bestimmte Zeit und ein Blütenspender. Inzwischen hat sich mein Blick weiter differenziert, wobei mich die reine Bildsprache als Stilllebengenauso interessiert, wie der Impuls, der sich durchsetzt sobald ein Passant sich auf eine Unterbrechung seiner ursprünglichen Intension einlässt.

E.R. Erzähl mir von deinen Überlegungen zu "Just a Moment, Please" in Los Angeles. Wie hast du das Verhältnis der drei unterschiedlichen Standorte, der variierenden Containerformen, der über den Tag verteilten Arbeit und die Typen von Blumen, die du ausgewählt hast, verstanden?

A.S. Die Standorte sollten unterschiedlich, und doch jeweils typisch für die Stadt, bzw. ihren öffentlichen Raum sein. Die Kombination von Blüten, Ort und Spenderformsollten dabei jeweils einen Aspekt der Situation betonen. Beispielsweise über die Blütenfarbe, eine simulierte Architekturzugehörigkeit oder eine fiktive Bedeutung in einem funktionalen Ablauf, wie z. B. neben dem Kartenautomat in einer Autowaschanlage.

E.R. Wie hast du die einzelnen Orte deiner Installation ausgewählt? Spiegelt diese Auswahl ein ganz bestimmtes Interesse an der Natur solcher Orte wieder, oder ist es eher ein genereller typologischer Ansatz, inspiriert durch das gängige Stadtbild? Los Angeles, eine Stadtlandschaft, die geprägt ist durch das Automobil und deren mehrfach in Anspruch genommenen Raum, wurde einmal vom Architekturkritiker der Los Angeles Times, Christopher Hawthrone als nur "quasi-öffentlich", d.h. zumindest nur halb dem Fußgänger erreichbar, bezeichnet. Hast du es darauf angelegt, die größtmögliche öffentliche Wirkung zu erzielen, oder gab es auch anderes Publikum, das du erreichen wolltest? Der Eingriff durch Kunst im öffentlichen Raum beinhaltet auch die Notwendigkeit, die Zugänglichkeit auf der einen Seite und den Erhalt des Kunstwerks auf der anderen Seite auszutarieren.

A.S. Ich wollte mit dem Projektin Los Angeles sowohl eine inhaltliche als auch visuelle Spannbreite suchen und dokumentieren. Der Standort an einer der typischen Staßenkreuzungen Ecke Washington Blvd. und Lincoln Blvd. impliziert viel Anonymität, fast Belanglosigkeit.Die Menschen welche dort auf den Blütenspender reagierten wurden durch ihre Mimik und Körpersprache im Kontrast zu besagtem Umfeld wie Protagonisten eines surrealen und gleichzeitig emotional komplexen Films.Ganz im Gegenteil zu der Situation in Venice Beach nachmittags als hunderte von Leuten pausenlos an dem Blütenspender vorbeiströmten und fast beiläufig, verspielt und zwanglos reagierten. Gleichbleibend warin jeder Situation dennoch eine kurze Sequenz der Irritation, des Überraschtseins und der Orientierungslosigkeit, sobald die Frage nach einem kausalen Zusammenhang sichtbar wurde. Ich denke das ist die Identität dieser Arbeit, die kurze Existenz eines offenen Augenblicks.

E.R. Die Natur deiner öffentlichen Installation war zeitlich befristet und flüchtig, wodurch die Vergänglichkeit der abgeschnittenen Blüten sehr schön unterstrichen wurde. Mit deiner Arbeit hast Du besonders die nur temporäre Beschäftigung der Öffentlichkeit mit einem bestimmten Ort und zu einem bestimmten Zeitpunkt betont. Wie siehst du temporäre Installationen in Bezug auf einen weiten, länger anhaltenden Kulturdialog? Als Teil deines Arbeitsprozesses hast du mit dem deutschen Fotografen und Videofilmer Bernd Zöllner zusammengearbeitet, um die Interaktionen des Publikums mit deiner Arbeit aufzuzeichnen. Siehst du dieses Stadium als Rückkopplungsprozess bei der weiteren Gestaltung oder erachtest du die Bilder als die eigentliche fertige Form des Kunstwerks. Mit etwas anderen Worten, was sind die dauerhafteren Hinweise und Wirkungen, die du mit deinen zeitlich befristeten Installationen erreichen möchtest.

A.S. Ich denke, ein breiterer kultureller Dialog durch mehr Kunstaktionen im öffentlichen Raum könnte eine Stadt vielseitig inspirieren.Das Experiment im Spannungsfeld zwischen Spontanität und Konzeptkönnte viel selbstverständlicher sein. Der Prozess ist unplanbar, dafür aber immer echt. Der Effekt einer echten Überraschung im Sinne einer kausal unmöglich begründbaren Irritation wirkt wie eine kalte Dusche, darin steckt viel Potential. Ich lerne durch die Analyse der entstandenen Fotografien einspezifischeres Gefühl für die Eigenheiten einer Situation zu entwickeln. Durch die Überlagerung der verschiedenen Bildinhalte entsteht regelrecht eine Philosophie. Diese Philosophie wirkt im östlichen Kulturkontext anders als im westlichen. Ich sehe die Fotografien als abgeschlossene Arbeiten. Wir haben aus hunderten Fotografien nur einige ausgewählt. Sie werden sich mit der Entwicklung des Projektes ebenfalls verändern. Es fasziniert mich, dass Gedanken in den verschiedensten Menschen ausgelöst wurden. Obwohl ich die Gedanken oder Impulse nicht kenne bedeuten sie mir viel, in manchen Bildern sind sie atmosphärisch anwesend.

E.R. Blumen sind angefüllt mit historischem und sozialem Bedeutungsgehalt. Sie ziehen an mit ihrer Schönheit und ihrem Wohlgeruch, symbolisieren Geschenkaustausch genauso wie Formen der Sympathie und bringen im Fall der Lilien, die du verwendet hast, Gedanken an die spirituelle Auferstehung hervor. Der Künstler Andy Goldworthy hat einmal zu seinem eigenen Werk bemerkt: "Ich denke, es ist unglaublich mutig, mit Blumen, Pflanzen und Blütenblättern zu arbeiten. Aber ich muss es einfach tun: Ich kann das Material nicht erschaffen, mit dem ich arbeiten will. Meine Berufung ist es, mit der Natur als Ganzes zu arbeiten." Wie verhält sich deine künstlerische Arbeit zu deinen persönlichen Ansichten zu Blumen, und welche Rolle hat der Zugang zur Natur in deiner Erziehung gespielt?

A.S. Mit „Just a Moment“ habe ich erstmals mit frischen, also „lebenden“ Blüten gearbeitet. Dazu habe ich immerhin zehn Jahre gebraucht. Bisher hatte ich fast ausschließlich mit bereits trockenem Pflanzenmaterial gearbeitet, dessen vielfältige Erscheinungsformen mich nach wie vor in seinen Bann ziehen. Eine blühende Pflanze ist für mich fertig und abgeschlossen. Sie versetzt mich in die Rolle des Betrachters. Dabei erlebe ich in derErforschung der „Blühenergie“ oder „des Blühens“das Bild einer vollendeten Berührung der Gegenwart. Davon bin ich fasziniert, und das implizieren auch die Blütenspender. Selbstverständlich hat mich in der Fortsetzung die Präsenz von Millionen Schnittblumen auf dem gigantischen Blumenmarkt in L.A. ziemlich beeindruckt... Seit ich laufen kann sammle ich Pflanzen. Meine vier Geschwister haben sich anders entwickelt. Ich glaube ich bin als Pflanzensammlerin geboren. Bei meinem kleinen Sohn ist das wiederum etwas anderes...

E.R. Blumen sind universelles Symbol von sozialem Austausch. Inwieweit hast du bemerken können, dass sich die Interaktion mit deiner Arbeit unterscheidet, nachdem du sie in Städten mit verschiedenen nationalen Hintergründen aufgestellt hast? Findest Du kulturelle Unterschiede in Bezug auf Erwartungshaltung und Interaktion?

A.S. Mit den Beobachtungen aus den verschiedenen Kulturkreisenkönnte man wunderbar eine sozialwissenschaftliche Studie bestücken. Neben einigen Übereinstimmungen gab es auch deutliche Unterschiede. In Taipeh beispielsweise war die Hemmschwelle sich dem Blütenangebot zu öffnen extrem hoch. An den Reaktionen konnte man Verunsicherung und die Präsenz vieler unsichtbarer Regeln ablesen. Als hätten sie keine Erlaubnis etwas Ungeklärtes zu tun. Einige Frauen nahmen sich Blüten, fotografierten sich damit und legten sie anschließend wieder zurück.Die einzige Ausnahme in Taipeh waren Touristen. Die kürzeste Sequenz einer Spender Platzierung fand in Berlin Wedding statt. Innerhalb von zehn Minuten waren ca. 80 gelbe Rosen von vielerlei Nationalitäten in alle Winde verstreut.

E.R. Zeitgleich mit deiner öffentlichen Installation hast du auch Kunstwerke in einer Galerieumgebung präsentiert. In beiden Fällen hast du mit dem Spannungsfeld zwischen Überfluss und künstlicher, von Menschenhand gefertigter Eingrenzung gespielt - Acrylglascontainer zur Blumenverteilung auf der Straße im Fall von "Just a Moment, Please" genauso wie bei der in der Galerie ausgestellten Arbeit "Element Oak 1", einer Baumstammscheibe, eingefasst in einen Stahlring. Oder auch bei "Safe", einer Arbeit, bestehend aus Reihen kleiner Plastikkugeln an der Wand, wobei jede Kugel den Saatkopf einer Pusteblume enthielt. Als Resultat hast du sowohl in den städtischen Raum als auch in den besonderen "White Cube" einer Galerie unerwartete Elemente der Natur bringen können. Wie würdest du das Verhältnis deiner öffentlichen und deiner eher privaten Präsentation bewerten? Findest du, dass sich die Erfahrungen der Betrachter ändern, je nachdem, welchem unterschiedlichen Kontext sie gerade unterliegen? Und wie sieht es bei dir selbst aus?

A.S. Es gibt Verbindungen zwischen den beiden Werkbereichen, welche mir die Betrachter oder Ausstellungsbesucher klarmachen. Das Material Pflanze löst eine Art sinnliches Erfahrungsbedürfnis aus, oft werden die Objekte angefasst oder jemand möchte daran riechen. Auch entsteht viel Mitteilungsbedürfnis. Umgekehrtwurde die Intervention im öffentlichen Raum auch schon als Kunst identifiziert welche man bestimmt nicht anfassen darf. Der Betrachter setzt sich üblicherweise schnell in Beziehung. Grundsätzlich sind diese Bereiche auf sehr verschiedenen Fundamenten gebaut. Ich möchte in jedem Objekt, welches ich mit Pflanzen umsetze, ein eigenes Thema behandeln.

E.R. "Just a Moment, Please" lässt sich dem Bereich der Kunst im öffentlichen Raum zuordnen. Ein Gebiet, das dir die Möglichkeit gibt, frei zu arbeiten und jenseits der Raumgrenzen von Atelier oder Galerie zu experimentieren. Stellt man die Frage, was Kunst ist und wo man sie finden kann, gibt Kunst im öffentlichen Raum einem die Gelegenheit für kurzlebige Experimente, in welchen die Variablen ausgetauscht und die Ergebnisse untersucht werden können. Nachdem du weiter fortlaufend kreierst, was überrascht dich am meisten bezüglich der Publikumsinteraktion mit deiner Kunst? Blumen werden beispielsweise traditionell mit Weiblichkeit assoziiert, dennoch habe ich dich sagen hören, dass auch Männer sich oft von deinen Kunstwerken angezogen fühlen.

A.S. Frauen waren eher angezogen, Männer mehr überrascht. Die meisten Männer beobachteten Frauen an dem Blütenspender. Was mich am meisten erstaunt hat ist das Erlebnis wie viele Momente an einem einzigen Tag als einzigartige Momente registrierbar sind.

E.R. Der Gebrauch von Blumen und anderen pflanzlichen Materialien in deinem Werk weist einen aufgrund der Flüchtigkeit des Wesens besonders entscheidend auf die Unbeständigkeit des Lebens selbst hin. Wie würdest du dein Thema der Auseinandersetzung mit Zeit in Bezug auf das Verhältnis von Kunst und Lebenserfahrung einordnen?

A.S. Meine Lebenserfahrung ist so eng mit Kunst verknüpft, dass ich mir oft die Frage stelle, ob ich die Idee finde, oder ob es die Idee ist, die mich findet. Eine Idee fühlt sich an wie ein Vitamin. Durch dieses Vitamin findet Bewegung statt. Bewegung ist Leben und Veränderung. Um die Bewegung durch einen einzigartigen Augenblick zu verstehen braucht man viel Zeit...

Edward Robinson Vielen Dank

Amely Spötzl Danke schön


Edward Robinson

Dr. Robinson ist Associate Curator des Wallis Annenberg Photography Department des Los Angeles County Museum (LACMA). Er war der LACMA-Kurator von "New Topographics" (2009), Co-Kurator von "The Sum of Myself: Photographic Self-Portraits from the Audrey und Sydney Irmas Collection" (2009), "Eat LACMA"(2010) - eine kulinarische und gartenbezogene Intervention des Museums - und Kurator der bevorstehenden Ausstellung "William Eggleston: Democratic Camera, Photographs and Video, 1961-2008" (2010). Er promovierte an der Universität Oxford in Kunst- und Fotografiegeschichte und hat einen BA in Kunstgeschichte der Brown Universität. Vorher war er als Beaumont and Nancy Newhall Curatorial Fellow in der Fotografie-Abteilung des Museum of Modern Art. In dieser Zeit initiierte und organisierte er über vier Jahre zahlreiche Ausstellungen und Programme. Außerdem war er Herausgeber des Magazins Blind Spot, veröffentlichte zahlreiche Artikel zur Fotografiegeschichte und lehrte an der Universität New York und der Universität Yale.









In Conversation:

Artist Amely Spötzl and Edward Robinson Associate Curator, Wallis Annenberg Photography Dept. Los Angeles County Museum of Art

E.R. Ambiguity and surprise play an important role in your art. For example, the title of your work, "Just a Moment, Please" (2009) - comprised of unmarked Perspex boxes dispensing cut flowers you placed in the city-can take on a range of implications, from an admonishment and reproach towards trespass to the pleasure of receiving a surprise gift. How do you perceive your work heightening participants' ambiguity when coming across its sites of installation?


A.S. I cannot foresee what kind of reactions will take place.Every spectator carries his own story and within this context he evaluates, sorts out and questions the art-object.There islot of room for projections.That is excactly what I find interesting. The spontaneous is really facinating for me. My active part is the observation.

E.R. Public art holds a tension between its emphasis on particular sites and its engagement with its public audience to foster new experiences. Which was your greater concern, to intervene in the nature of specific locations or to transform participants' expectations of public experience?


A.S. At first my goal was intended to explore the language of the moment with all its parameters in a very broad sense.A certain location, a certain time and a flower dispenser.After a while my view became more differential.I am as much interested in the pure visual language in the sense of a stillife, as I am interested in the sudden impulse a person walking by gets when he lets himself deviate from his original intention.

E.R. Tell me about the considerations you made for "Just a Moment, Please" when it appeared in Los Angeles. How did you understand the relationship of the three different locations, the varying shapes of the containers, day-long duration of the work, and flowers as the element you selected to distribute?

A.S. All locations were supposed to be different.Still I wanted them to be typical for the city or its surrounding public place.The combination of flowers, location andshape of the dispenser were meant to emphasize a certain aspect of the situation.For example, the color of the flower simulating a certain architectual connection or a fictional meaning in a functional process such as positioning a flower dispenser close to a ticket-machine in a car wash.

E.R. How did you select the particular sites of your installations? Did these sites reflect an interest in the nature of particular places or more a general typological consideration, inspired by the prevalent environment of the city? In Los Angeles, a land governed by the automobile and whose challenging shared space has been described by Los Angeles Times architectural critic Christopher Hawthorne as only "quasi public", certainly only semi-pedestrian, did you seek to emphasize the broadest public exposure or were there different kinds of audiences you wished to reach? The intervention of works of art in public spaces also necessarily balances needs of accessibility and preservation of the art work itself.


A.S. The project in Los Angeles involved exploring and documenting the full potential with regard to contents and visual impressions.The intersection of Washington Blvd. and Lincoln Blvd., as a typical Los Angeles location, implies anonymity and almost irrelevance.People who reacted to the flower dispenser at this location, through their mimic and gestures, appeared to be in contrast to the surroundings and were becoming protagonists of a surreal, and at the same time, emotionally complex movie.Very different was the situation in the afternoon in Venice BeachHundreds of people were floating by and reacting casually, playfully and perfectly relaxed to the flower dispenser.All the encounters had in common this short sequence of irritation, surprise and disorientation as soon as someone was asking for a meaningful connection.I think that is the true identity of my work:this brief existence of an open moment.


E.R. The nature of your public installation was temporary and ephemeral, beautifully underscored by the impermanence of cut flowers. Having highlighted the temporal nature of the public's engagement at particular sites and moments, how do you see a temporary installation becoming part of a broader, more lasting cultural dialogue? As part of your process, you worked with German photographer and video maker Bernd Zoellner to record the public's interaction with your installations. Do you see that stage as providing feedback for your ongoing creation, or do you consider these images to be the finished form of the art work? In other words, what are the more permanent references and effects desired of your temporary installation?


A.S. I think a wider cultural dialogue, due to more art interventions in public areas, could inspire a whole city in many ways.The experiment within the area between spontaneity and concept could become much more naturally accepted.The process can never be totally planned but it is always authentic.The effect of an authentic surprise, due to an irritation which cannot be logically reasoned, is like a cold shower.There is a lot of potential in it. Byanalyzing the photographs of the project I am developing a much more specific feeling for all singularities of a situation.The overlapping of various picture contents derives almost a philosophy.This philosophy has a different meaning in the eastern cultural context than it has in the context of the western world.I consider the photographs as complete artworks.We have chosen these pictures out of a selection of hundreds.All photographs will be seen differently with the development of the project.It is fascinating that many thoughts have been evoked among diverse people through the project.The creation of these thoughts or impulses, that I do not fully understand, mean a lot to me and you can feel their presence.

E.R. Flowers are potent with historic and social symbolism. They attract by their beauty and fragrance, symbolizing gift exchange as well as forms of sympathy, memorializing, or in the case of the lilies you employed, a spiritual resurrection. Artist Andy Goldsworthy has remarked of his own work, "I think it's incredibly brave to be working with flowers and leaves and petals. But I have to: I can't edit the materials I work with. My remit is to work with nature as a whole." How does your art work relate to a meaning of flowers held personally and what role did access to nature hold in your upbringing?


A.S. With the project „Just a Moment“ I used for the first time „fresh“, meaning flowers that are still alive.It took me ten years to actuallly do that for the first time.Up until then I was only using already dried material of plants.Dried material still drags my attention to it in many ways.A blooming plant for me is finished and complete.It puts me in the role of a spectator.By exploring the energy of blossoming I experience the complete picture of attachement to the present.I am totally fascinated by that and it is also implied by the flower dispensers.Of course, it made a big impression on me, right from the start, to feel the presence of millions of flowers at the gigantic flower market in Downtown Los Angeles. Since the moment I was able to walk, I have been collecting plants.I have the feeling that I was born to collect plants.My four brothers and sisters developed into a different direction, as has my own son.


E.R. Flowers are also universal symbols of social exchange. How have you found the interaction of the public to vary once you have installed your art work in cities of different nations? Are you finding cultural differences of expectation and interaction?


A.S. With all the observations we did in different cultural societies one could easily fill numerous socio-scientific studies.Although there were various similarities we discovered many significant differences. In Taipei, for example, there was an inhibitation treshold to accept the offer of flowers. By the way people reacted one could recognize the existence of many insecurities and the presence of invisible rules as if they do not have the permission to do something unexplained.Some women took out the flowers, took photographs and then finally putthem back into the dispenser.The only exception were the tourists in Taipei.The shortest time a dispenser was emptied was in Berlin-Wedding.It took only ten minutes for almost 80 roses to be taken by people of various nationalities.

E.R. Concurrent with your public installation, you also presented art works in a gallery setting. In both cases, you play with a tension between natural abundance and manmade containment - Perspex containers dispersing flowers in the street with "Just a Moment, Please" as well as such gallery exhibited pieces as "element Oak I", a cross-slice of oak banded by steel, and "safe", comprised of rows of small plastic globes on a wall, each containing an individual dandelion seed head. The result is to have brought unexpected elements of nature into both the cityscape and the "white cube" gallery space. How do you understand the relation of your public and private presentations? Do you find viewers' experiences of your art work changes between these different contexts? And your own?



A.S. There are connections between the public and gallery settings.Spectators and visitors to my art exhibitions clarify these different connections to me.The material of plants activate a demand for a sensual experience.Very often people want to touch or smell the objects.I also felt that people wanted to communicate their experiences. In contrast, it was also happening that Interventions in public places were considered to be art work that was not allowed to be touched.Every spectator relates to my art in his own way.In general one can say that private and public presentations are both based on different foundations.Through every object, that I create with plants, I want to deal with a different approach.

E.R. "Just a Moment, Please" participates in the field of public art, a realm which provides you the opportunity to create freely and experiment outside the confine of the gallery or studio. Raising questions about what art is and where it can be found, public art provides the space for short-lived experiment in which variables can be changed and results can be examined. As you continue to create, what has surprised you most about the public's interaction with your art work? Flowers have traditionally been associated with femininity, for instance, yet I recall you mentioning that you found men were also often drawn to your installation.


A.S. Women were drawn to the art and men were rather surprised.Most men observed women standing at the dispenser.What was most surprising was how many intimate situations, in a single day, one could register as special moments. 

 E.R. Your use of flowers and other natural materials poignantly evokes, by virtue of their ephemerality, the impermanence of life itself. How do you see your theme of temporality raising questions about the relation of art and life experiences?


A.S. My experiences in life are closely connected to art.I often ask myself not why I actually had this specific idea, but why did this idea come to me.An idea feels like a vitamin.Due to this vitamin there is movement.Movement is life and change. In order to understand this kind of movement within a single moment you need a lot of time.


Edward Robinson Thank you.

Amely Spötzl Thank you very much.

Edward Robinson 

 Dr. Robinson is the Associate Curator of the Wallis Annenberg Photography Department at the Los Angeles County Museum of Art (LACMA). He was the LACMA curator of "New Topographics" (2009), co-curator of "The Sum of Myself: Photographic Self-Portraits from the Audrey and Sydney Irmas Collection" (2009), "Eat LACMA" (2010) - a food and gardening-themed artist intervention of the museum, and curator of the forthcoming "William Eggleston: Democratic Camera, Photographs and Video, 1961-2008" (2010). He earned a PhD at Oxford University in the History of Art and Photography and a BA in Art History at Brown University. Formerly the Beaumont and Nancy Newhall Curatorial Fellow in the Dept. of Photography at MoMA, he initiated and organized over four years a number of exhibitions and programs. He has served as well as the Editor of Blind Spot magazine, has published a number of articles on photographic history, and has taught at New York University and Yale University.